KONZEPTION
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Träger und Einrichtung
2.1. Geschichte
2.2. Bauliche Ausstattung – Räume und Außengelände
2.3. Personelle Ausstattung
2.4. Raumkonzept zu Spiel und Bildungsräumen
2.5. Sozialraum
3. Gesetzliche Grundlagen
3.1. BayKiBiG mit AV BayKiBiG
3.2. UN-Kinderrechtskonvention
3.3. §8aSGBVIII Kinderschutz / Schutzauftrag
4. Unsere Grundsätze
4.1. Leitbild und Leitsätze
4.2. Bild vom Kind
4.3. Unser pädagogischer Ansatz
4.4. Vernetzung und Kooperation
5. Katholisches Profil
6. Bildungs- und Erziehungsziele
6.1. Ethische und religiöse Bildung und Erziehung
6.2. Sprachliche Bildung und Förderung
6.3. Mathematische Bildung
6.4. Naturwissenschaftliche und technische Bildung
6.5. Umweltbildung- und Erziehung
6.6. Informationstechnische Bildung, Medienbildung und –erziehung
6.7. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung
6.8. Musikalische Bildung und Erziehung
6.9. Bewegungserziehung und –förderung, Sport
6.10. Gesundheitsbildung
7. Tagesablauf
8. Die pädagogischen Mitarbeiter/innen
8.1. Rolle der pädagogischen Mitarbeiter/innen
8.2. Zusammenarbeit im Team
9. Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
9.1. Möglichkeiten der Mitwirkung
9.2. Elternbeirat
10. Übergänge gestalten
10.1. Von Zuhause in den Kindergarten
10.2. Eingewöhnung - die erste Zeit im Kindergarten
10.3. Vom Kindergarten in die Schule
11. Sauberkeitsentwicklung und Pflege
12. Beobachtung und Dokumentation
13. Qualitätssicherung
13.1. Verbesserung, Weiterentwicklung, Ausblick
13.2. Fort- und Weiterbildung
13.3. Elternbefragung
14. Öffentlichkeitsarbeit
15. Impressum
1. Vorwort
„Das Kind muss nicht erst Mensch werden – es ist schon einer.“
(Janusz Korczak)
Liebe Eltern, liebe Mitarbeiter/innen!
In der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen heißt es:
„Die Bildung des Kindes muss darauf ausgerichtet sein, die Persönlichkeit, die Begabung und die geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Kindes voll zur Entfaltung zu bringen“.
Bereits im Kindergarten gibt es in der Elementarpädagogik vielfältige Zugänge und praktische pädagogische Hilfen. Dabei werden in Zeit, Raum und Gespräch Werte und Orientierung vermittelt. So kommen Kinder mit sich und anderen in Kontakt und können ihre Fähigkeiten kennenlernen und entfalten.
In der täglichen Arbeit mit den Kindern im Kindergarten tauchen Fragen auf, die besprochen und geklärt werden müssen. Das Personal macht in Fort- und Weiterbildungen, sowie im Erleben der Kinder Erfahrungen und wird diese zusammen mit den christlichen Werten in den Blick nehmen und sie den Kindern vermitteln.
Die vorliegende pädagogische Konzeption möge einen erfolgreichen und wichtigen Beitrag für ein gelingendes Leben leisten.
Batzenhofen, 20. September 2021
Pater Siegfried Hutt SAC
2. Träger und Einrichtung
Adressen:
Katholischer Kindergarten St. Martin
Martinstraße 8
86368 Batzenhofen
Tel. Nr. 08230 / 2722 (Büro)
Gruppe 1 (Hasengruppe): 08230 / 8536490
Gruppe 2 (Schmetterlingsgruppe): 08230 / 690057
Gruppe 3 (Marienkäfergruppe): 08230 / 8536491
email: [email protected]
Homepage: batzenhofen-kindergarten.weebly.com
Leitung: Angela Deffner
Stellvertretende Leitung: Magdalena Kandzia
Katholische Kirchenstiftung St. Martin
Martinstraße 6
86368 Batzenhofen
Tel. Nr. 08230 / 7714
email: [email protected]
Pfarrer: Pater Siegfried Hutt SAC
Öffnungszeiten:
Montag – Freitag 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Pädagogische Kernzeit: 8.45 Uhr bis 11.45 Uhr
Mindestbuchungszeit: 4 Stunden pro Tag
Schließzeiten:
Pro Kindergartenjahr gibt es maximal 30 förderrelevante Schließtage, die grundsätzlich innerhalb der Schulferienzeit verteilt sind.
Zusätzlich ist der Kindergarten an maximal zwei Fortbildungstagen des Personals geschlossen.
Die Schließzeiten werden von der Kath. Kirchenstiftung in Zusammenarbeit mit dem Personal festgelegt und den Eltern zu Beginn jeden Kindergartenjahres schriftlich mitgeteilt.
2.1. Geschichte
Im Jahr 1992 gab es erstmals Gedanken für den Bau eines Kindergartens in Batzenhofen. Dieses Ansinnen wurde von Herrn Bürgermeister Deffner unterstützt. Auf dem Grundstück oberhalb der Kirche „St. Martin“ legte Herr Pater Zacharias Thudipparaam am 15. März 1993 den Grundstein. Nach einjähriger Bauzeit konnte der Kindergarten am 24. Juli 1994 durch Herrn Pfarrer Merkt aus Gablingen eingeweiht werden. Am 1. September 1994 öffnete das Haus seine Pforten für 75 Kinder von 3 – 6 Jahren. Mehrere Jahre lang wurden auch Kinder ab 2,5 Jahren betreut, seit 2020 werden aufgrund der hohen Anmeldezahlen Kinder erst ab 3 Jahren aufgenommen.
2.2. Bauliche Ausstattung
Neben drei Gruppenräumen befinden sich in unserem Haus noch eine Reihe von Räumen mit unterschiedlichen Funktionen und Spielmöglichkeiten.
Gruppe 1 hat im Obergeschoss einen eigenen, kleinen Intensivraum, Gruppe 2 und 3 teilen sich im Obergeschoss einen großen Intensivraum. Der ehemalige Schlafraum im Obergeschoss liegt räumlich nah bei Gruppe 1, kann aber im Wechsel von allen Gruppen genutzt werden. Im Erdgeschoss gibt es zwei Toilettenräume für die Kinder und jede Gruppe verfügt über einen eigenen Garderobenbereich. Desweiteren gibt es bei uns einen Schlafraum, Turnhalle, Personalzimmer, Küche, Büro, Lagerraum im Keller und zwei Toilettenräume für Erwachsene.
Das Gartengelände ist von allen Gruppenräumen aus direkt zu erreichen. Zentral befindet sich ein großzügiger Platz der mit Fahrzeugen zu befahren ist. Im Rasengelände gibt es verschiedene Spielgeräte, zwei Sandkästen und ein Gartenhaus.
2.3. Personelle Ausstattung
Unser Team besteht aus qualifizierten und erfahrenen Pädagoginnen / Pädagogen, die stets um das Wohl und die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten besorgt sind.
In diesem Team finden sich wieder:
Staatlich anerkannte Erzieherinnen
Staatlich geprüfte Kinderpfleger/innen
Pädagogische Praktikantinnen
Für finanzielle und personelle Angelegenheiten ist unser Kindergartenverwalter zuständig.
Zwei Reinigungskräfte sorgen für Sauberkeit, so dass alle sich wohlfühlen können.
Zuständig für alle anfallenden Arbeiten rund um Haus und Garten ist unser Hausmeister.
Für das leibliche Wohl der Kinder sorgt eine Hauswirtschafskraft: Zusammen mit dem pädagogischen Personal verteilt sie an die Kinder das Mittagessen.
2.4. Raumkonzept zu Spiel- und Bildungsräumen
Unsere drei Gruppenräume sind mit Hochebenen ausgestattet und in verschiedene Bereiche unterteilt, z. B. Puppenecke, Bauecke, Bücherecke, Spiel- Mal- und Basteltische.
Für kreative und zusätzliche Angebote können zwei Nebenräume genutzt werden.
Unsere gut ausgestattete Turnhalle steht für Spiel, Spaß und Bewegungsförderung zur Verfügung.
In unserem Schlafraum können sich müde Kinder nach dem Mittagessen ausruhen.
In einem der beiden Waschräume gibt es einen Wickeltisch mit Treppe, sowie extra kleine Toiletten für die Jüngsten.
Auf der Südseite unseres Gebäudes befindet sich unser Garten. Hier laden verschiedene Spiel- und Klettergeräte zu vielfältigen Aktivitäten ein und stillen den Bewegungsdrang der Kinder. Auf dem Hartplatz dürfen Roller, Drei- und Laufräder benutzt werden. In zwei Sandkästen wird gebuddelt und an heißen Tagen mit Wasser „gematscht“. Im Sommer genießen die Kinder auch Wasserspiele mit dem Gartenschlauch und der Wasser-Spielbahn. Westlich vom Haus wachsen verwilderte Büsche – ein sehr beliebter Spielplatz für unsere Kinder.
Jeder Gruppenraum hat eine Terrassentür, die im Sommer häufig den ganzen Vormittag geöffnet ist. An heißen Tagen haben die Kinder so die Möglichkeit, je nach Belieben im Gruppenraum oder im Garten zu spielen. Im Garten sorgen große Bäume und Sonnenschirme für ausreichend Schatten.
2.5 Sozialraum
Wir sind ein ländlicher Kindergarten in Batzenhofen, westlich von Augsburg. Batzenhofen liegt 5 km von Gersthofen entfernt und ist dort eingemeindet.
Unser Kindergarten liegt im Zentrum des Ortes direkt neben Kirche und Pfarrhof. Im Dorf gibt es eine Obstpresse, Spielplatz, Waldstücke und Wiesen, die wir regelmäßig besuchen und nutzen.
Zu unserem Einzugsgebiet gehören Edenbergen, Rettenbergen, Peterhof und Hirblingen. Dort befindet sich ein Erlebnisbauernhof, auf dem wir regelmäßig zu Gast sind.
Unsere Kinder sind noch echte „Landkinder“: Fast alle leben in einem Haus oder einer Wohnung mit Garten und direkter Nähe zur Natur.
3. Gesetzliche Grundlagen
3.1. BayKiBiG mit AV BayKiBiG
Der Kindergarten „St. Martin“ basiert auf dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) und dessen Ausführungsverordnung.
Das Gesetz (BayKiBiG) regelt unter anderem die finanzielle Förderung und die Bedarfsfeststellung der Einrichtung, sowie deren Rahmenpläne.
Der Zweck dieses Gesetzes ist es, eine einheitliche, rechtliche Grundlage für alle Formen von Kindertageseinrichtungen und Tagespflege zu erreichen. Des Weiteren soll ein wohnortnahes, flächendeckendes Netz von Kinderbetreuungsplätzen für alle Altersgruppen geschaffen und außerschulische Tageseinrichtungen zur Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern geschaffen werden.
Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) ist im Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz verankert und legt die Bildungs- und Erziehungsziele für Kindertagesstätten fest. Diese werden im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan näher beschrieben und dienen dem pädagogischen Personal als Orientierung zur Erfüllung der einzelnen Bildungs- und Erziehungsziele.
3.2. UN-Kinderrechtskonvention
In der UN-Kinderrechtskonvention einigten sich 196 Staaten auf die grundlegenden Kinderrechte. Diese Konvention trat 1990 in Kraft. Den Kern dieser völkerrechtlich verbindlichen Texte bilden die 10 Grundrechte für Kinder: Das Recht auf Gleichbehandlung, Staatszugehörigkeit, Gesundheit, Bildung, Erholung, Information, Privatsphäre, Hilfe bei Katastrophen, Fürsorge und Betreuung bei Behinderung. In der Praxis umfassen die Kinderrechte auch die Rechte auf Zugang zu sauberem Wasser, Nahrung, medizinischer Versorgung, sichere Umgebung, und das Mitspracherecht.
Die Kinderrechte legen wesentliche Standards zum Schutz der Kinder weltweit fest und sind selbstverständlich auch für unser Haus verbindlich.
3.3. §8aSGBVIII Kinderschutz / Schutzauftrag
Die gesetzlichen Vorschriften zum Schutz des Kindeswohls werden in unserer Einrichtung konsequent umgesetzt (BayKiBiG Art. 9a).
Sollten den Fachkräften in den Gruppen Hinweise, Beobachtungen oder Informationen vorliegen, dass das leibliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes gefährdet ist (nach Maßgabe von §8a SGB VIII „gewichtige Anhaltspunkte“), werden wir anhand unseres „Schutzkonzeptes“ weitere Schritte einleiten.
4. Unsere Grundsätze
4.1. Leitbild und Leitsätze
Unser Leitbild orientiert sich am bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan:
„Oberstes Erziehungsziel ist der eigenverantwortliche, beziehungs- und gemeinschaftsfähige, wertorientierte, weltoffene und schöpferische Mensch.
Er ist fähig und bereit, in Familie, Staat und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und offen für religiöse und weltanschauliche Fragen.“
Das heißt für uns: wir wollen Kinder stark machen fürs Leben. Sie sollen ein glückliches, ausgeglichenes Leben führen können und mit uns erfahren: Auf Misserfolg kann Erfolg folgen, nach Streit ist Versöhnung möglich.
-Bindung
Wir arbeiten bindungsorientiert. Wir wollen Beziehungen mit den Kindern eingehen. Die Kinder sollen sich auf uns verlassen können und erleben: Der Erwachsene begegnet mir beständig und wertschätzend.
-Wertschätzender Umgang unter Erwachsenen
Alle Mitarbeiter wollen wertschätzend und fair sowohl miteinander als auch mit den Eltern umgehen. Wir sind uns bewusst, dass sich die Atmosphäre im Haus und der Umgang, den wir miteinander pflegen, auch stets auf die Kinder auswirkt.
- Partizipation
Kinder sollen bei uns im Haus innerhalb eines gewissen Rahmens mitbestimmen dürfen. Immer wieder gibt es Abstimmungen, wie z. B. über das Faschingsthema. Wir wollen dadurch die Interessen der Kinder wahrnehmen und das Prinzip der Demokratie erleben.
Zudem beobachten wir genau und versuchen uns immer wieder in die Situation der Kinder einzufühlen. Dadurch wird bedürfnisorientierte Arbeit möglich, d. h. Aktionen und Abläufe
können auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden – auch ohne dass die Kinder sich verbal oder in einer Abstimmung äußern.
- Werte
Im täglichen Miteinander wollen wir - ohne Zwang - Werte leben und vermitteln: Höflichkeit, Respekt, Toleranz und Ehrlichkeit sind uns hier besonders wichtig.
- Resilienz
Mit dem Begriff „Resilienz“ ist psychische Widerstandsfähigkeit gemeint, also die Fähigkeit, mit Belastungen umgehen zu können und selbständig Problemlösungen zu finden. Wir wollen die Resilienz der Kinder stärken, indem wir in unserem Haus ein stabiles Umfeld bieten und Übergänge positiv gestalten und begleiten. Dies gilt sowohl für die Eingewöhnungsphase als auch für den Übertritt in die Grundschule.
4.2. Bild vom Kind
- Kinder brauchen Bindungen
Kinder sind auf eine stabile Bindung zu Erwachsenen angewiesen. Sie müssen spüren „Ich bin gemocht und kann so sein wie ich bin“.
- Kinder sind entdeckungsfreudig
Kinder entdecken die Welt. Sie wollen Ziele erreichen können, Neues lernen und Erfolgserlebnisse haben.
- Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Kinder haben das Recht auf Schutz und Führung.
- Kinder haben Kompetenzen
… und ein Recht auf Mitbestimmung.
- Kinder haben Rechte
Kinder sind auf Erwachsene angewiesen und haben das Recht auf Wertschätzung unsererseits.
Kinder haben das Recht auf Befriedigung ihrer physiologischen, emotionalen und sozialen Bedürfnisse, sowie das Recht auf Selbstverwirklichung.
4.3. Pädagogischer Ansatz
- Bindungen ermöglichen
In jeder unserer drei Gruppen werden die Kinder von zwei bis drei Bezugspersonen betreut. Kinder und Pädagogen sind den ganzen Vormittag über zusammen und lernen sich sehr genau kennen. Verlässliche, einfühlsame Reaktionen der Erwachsenen und ein strukturierter Tagesablauf geben den Kindern Sicherheit.
Ein gesundes Verhältnis von Nähe und Distanz ist uns sehr wichtig, um eine emotionale Bindung zum Kind herzustellen. Wenn ein Kind von sich aus körperliche Nähe sucht (z. B. „auf dem Schoß sitzen“) lassen wir dies zu. Kinder und Erwachsene respektieren aber auch die Grenzen der anderen. Wir achten verbale und nonverbale Signale, die uns zeigen: „Du kommst mir zu nahe!“
- Vorbild sein
Die Vermittlung von Werten geschieht vor allem über die Vorbildfunktion der Erwachsenen. Soziale Kompetenzen werden den ganzen Tag über selbstverständlich geübt – egal ob im Freispiel, bei Angeboten oder Ausflügen.
- Ganzheitliches Lernen auf breiter Ebene
Wir fördern Kinder auf einer breiten Ebene: Wir wollen verschiedene Kompetenzen der Kinder stärken, die für uns alle gleich wichtig sind. In unseren Angeboten achten wir darauf, dass die Kinder ganzheitlich lernen können, d. h. dass möglichst alle Sinne angesprochen werden.
- Umgang mit Konflikten
Bei Konflikten begegnet das Personal den Kindern auf Augenhöhe und fragt nach „Um was geht es?“ Wir bemühen uns um eine Lösung, achten die Würde des Kindes und versuchen bei Konflikten von Kindern untereinander gemeinsam zu einem Kompromiss zu kommen. Ist dies nicht möglich, gibt der Erwachsene eine Konsequenz vor, die mit dem Geschehen in direkter Verbindung steht. Konflikte werden individuell gelöst, daher sind keine „Kollektivstrafen“, die die ganze Gruppe betreffen, nötig. Wir achten darauf, dass Konsequenzen nur von kurzer Zeitdauer sind, und eine schnelle Rückkehr ins alltägliche Spiel möglich ist. Das Kind soll erleben dürfen: Nach einem Streit ist Versöhnung möglich, wir tragen einander nichts nach.
- Partizipation
Beim täglichen Morgenkreis gibt es für die Kinder immer wieder die Gelegenheit, durch kindgemäße Abstimmungsverfahren (z. B. Muggelsteine auf verschiedene Symbolkarten legen) mitzubestimmen. Auf diese Weise können Themen oder Aktionen ausgewählt werden, die dem Interesse der Kinder entsprechen.
Im Freispiel bieten wir den Kindern viel Möglichkeit zur Mitbestimmung und achten gleichzeitig darauf, dass eine gute Spielatmosphäre herrscht, in der alle sich wohlfühlen.
Im Sommer öffnen wir die Türen zwischen Gruppenraum und Garten oft den größten Teil des Vormittags. Dann dürfen die Kinder selbst entscheiden wo sie spielen möchten: Drinnen, draußen, oder auch mal in einem der anderen Gruppenräume.
Sowohl bei der gemeinsamen Brotzeit als auch beim Mittagessen dürfen Kinder selbst entscheiden, wie viel sie essen möchten.
In unserem Haus gibt es verschiedene Standards, auf die die Kinder ein selbstverständliches Anrecht haben, z. B.: Den ganzen Tag über stehen verschiedene Getränke bereit.
Oder: Wenn die Kinder sich im Garten aufhalten, stellen die Erwachsenen Fahrzeuge und (bei entsprechender Wetterlage) Sandspielzeug zur Verfügung.
- Wünsche und Bedürfnisse
Kinder äußern uns Erwachsenen gegenüber sowohl Wünsche als auch Bedürfnisse. Es liegt an uns, beides voneinander zu unterscheiden. Wir hinterfragen die Wünsche der Kinder und versuchen, das dahinterliegende Bedürfnis zu erkennen. Nicht jeder Wunsch sollte gleich erfüllt werden - ein grundlegendes Bedürfnis (siehe 4.2.) muss jedoch befriedigt werden.
Wir versuchen, den Bedürfnissen der Kinder zeitnah nachzukommen und haben diese immer im Blick. Im Kindergartenalter sind Kinder bereits in der Lage, gewisse Bedürfnisse kurzzeitig aufzuschieben. Wir fördern und fordern diese wichtige Kompetenz, in dem wir z. B. bestimmte Zeiten zum Essen (=Gemeinsame Brotzeit und Mittagessen) oder Springen und Toben (=Gartenzeit, Turnhalle) vorgeben. Wir nehmen Rücksicht aufeinander, so dass alle sich wohlfühlen können.
- Inklusion
Jedes Kind ist einzigartig. Unser Ziel ist es, Kindern einen gemeinsamen Rahmen zu schaffen, in dem sie in ihrem eigenen Tempo lernen können. Wir arbeiten in Regelgruppen, bieten aber mehrere Plätze für Einzelintegration an.
Jedes Kind ist in unserem Haus willkommen – so wie es ist. Unser Personal bildet sich regelmäßig fort, um Kindern mit unterschiedlichem Förderbedarf bestmöglichst gerecht werden zu können.
Unser Kooperationspartner in Bezug auf Inklusion ist die Hessing Stiftung Augsburg.
- Integration
Wir sind offen für Familien anderer Kulturen und Religionen. Wir sehen es als Bereicherung für unser Haus Menschen aus anderen Kulturkreisen zu begegnen und treten allen gleich wertschätzend gegenüber.
4.4. Vernetzung und Kooperation
4.4.1. Fachdienste und Ämter:
Um zur ganzheitlichen Entwicklung der Kinder beizutragen, arbeitet unsere Einrichtung mit folgenden Fachdiensten und Ämtern zusammen:
- Mobile Sonderpädagogische Hilfe des Förderzentrums Gersthofen
- Hessing Stiftung Augsburg
- Fachkräfte der Familienstation Gersthofen
- Landratsamt Augsburg
- Jugendamt Augsburg
- Gesundheitsamt Augsburg
- Bezirk Schwaben
- Fachberatung des Caritasverbandes
4.4.2. Vernetzung in der Gemeinde
In unserer Gemeinde sind wir gut vernetzt. Verschiedene Institutionen arbeiten mit uns zusammen, werden von uns besucht oder kommen zu Besuch in den Kindergarten:
- Pfarrei Batzenhofen
- Pestalozzi-Grundschule Gersthofen
- Freiwillige Feuerwehr Batzenhofen
- Obstpresse des Gartenbauvereins Gersthofen
- Erlebnisbauernhof „Moirhof“, Hirblingen
4.4.3. Kooperation mit Verbänden von außerhalb
Verschiedene Vereine und Verbände sind regelmäßig in unserem Haus zu Gast und führen Angebote, bzw. Kurse für die Kinder durch:
- Polizei
- Verkehrswacht
- Zahnarzt
- „Erste-Hilfe-Kurs für Kinder“ oder
„Sag-Nein-Kurs“
5. Katholisches Profil
Unser Namenspatron ist der heilige Martin von Tours. Die bekannte
Geschichte von der Mantelteilung wird durch eine Figur im Foyer
unseres Hauses dargestellt und soll uns daran erinnern, dass Teilen
für alle Beteiligten eine gute Sache ist.
So heißt es in einem Lied: „Beim Teilen ist das so: Wer gibt und nimmt wird froh“. Für uns bedeutet das, dass Teilen kein „Almosen geben“ von oben herab ist, sondern eine Lebenseinstellung, die beiden Seiten Gewinn bringt. Das hat der heilige Martin uns vorgelebt.
Wir Erwachsene haben den Kindern viel zu geben, doch wir bekommen täglich auch viel von den Kindern geschenkt: Kinder wachsen jeden Tag über sich hinaus und entdecken Neues über sich und die Welt. Sie wachsen buchstäblich „himmelwärts“. Wir dürfen sie dabei begleiten und uns mit ihnen freuen.
Wir wollen helfen, dass sie in Gottvertrauen aufrecht durchs Leben gehen und spüren: Ich bin ein Geschenk Gottes und gottgewollt.
6. Bildungs- und Erziehungsziele
6.1. Ethische und religiöse Bildung und Erziehung
In unserer Gemeinde erleben wir noch viele Familien, die echten Bezug zur Kirche haben, gemeinsam Gottesdienste besuchen und zuhause von Gott sprechen. Unser Pfarrer Pater Hutt besucht täglich den Kindergarten und steht in regem Kontakt mit Eltern, Kindern und dem Kindergartenteam. Wir haben aber auch einige Familien, die der Kirche eher gleichgültig oder kritisch gegenüberstehen, andersgläubig oder konfessionslos sind. Wir begegnen allen tolerant, interessiert und respektvoll.
In unserer pädagogischen Arbeit wollen wir christliche Normen und Werte vermitteln, und zwar als Frohbotschaft, die Kindern Freude macht. Die christlichen Feste ziehen sich wie ein „roter Faden“ durch unseren Jahreskreis.
Bei uns gibt es:
- Tischgebete vor dem Essen
- Biblische Erzählungen in Kleingruppen
- Feier von christlichen Festen und Bräuchen
- Interne Wortgottesdienste in der Turnhalle für die Kinder aller drei Gruppen
- Sankt Martin Feier mit der Pfarrgemeinde
- Bücher, Lieder, kreative Aktionen zum Thema „Religion“
6.2. Sprachliche Bildung und Förderung
Bereits im Mutterleib hören Kinder die Stimmen der Eltern – Sprache begegnet uns vom Beginn des Lebens an. Um Kontakt aufzunehmen und sich verständlich zu machen ist Sprache unerlässlich.
Kinder entwickeln zunehmend Freude am Sprechen und wollen sich mitteilen. Sie bauen ihr Sozialverhalten durch den Erwerb der Sprachkompetenz aus und erweitern stetig ihren Wortschatz. Wir fördern die Sprachentwicklung der Kinder auf breiter Ebene:
- Bilderbücher und Kamishibai (große Bildkarten, Tischtheater)
- Fingerspiele, Lieder, Reime und Gedichte
- Gesprächsführung in Kleingruppe und Morgenkreis
- Sprachbegleitung im Alltag (verbalisieren, entsprechende Mimik, Gestik, u.s.w.)
- Literacy (Umgang mit Literatur, z. B. Dialogisches Vorlesen, Kinderdiktat….)
- Für Vorschulkinder: Würzburger Trainingsprogramm zur Vorbereitung aufs Lesenlernen in der Schule
6.3.Mathematische Bildung
Mengen, Zahlen und geometrische Formen begegnen Kindern täglich beim Spiel und im Alltag: Hausnummern, Umgang mit Geld, Mengen beim Einkaufen, Spiel mit Bauklötzen, Puzzles, Legematerial u.s.w.. Beim Übertritt in die Grundschule wird für den Mathematikunterricht ein gutes Mengenverständnis bis 10, sowie Kenntnisse im Zählen und das Erkennen der Zahlen von 1 bis 10 vorausgesetzt. (vgl. „Kooperation Schule und Kindergarten – Mathematik“, LA)
Wir geben den Kindern Gelegenheit, sich von Anfang an mit Mengen, geometrischen Formen und Zahlen vertraut zu machen. Die Vorschulkinder wollen wir einmal wöchentlich mit dem „Zahlenland“ fit für die Grundschule machen.
- Angebote im Freispiel: Würfelspiele, Formenspiele, Konstruktionsspielzeug
- In Rollenspielen (z. B. Puppenecke) und bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten (z. B. Kochen, Spiel mit der Waage) üben wir das Abzählen und Begriffe wie mehr-weniger, schwer-leicht, am leichtesten, am schwersten, u.s.w.
- Im Morgenkreis zählen wir immer wieder gemeinsam und lernen Abzählreime und Fingerspiele, in denen die Zahlen vorkommen.
- Zahlenland für Vorschulkinder: Zahlen und Mengen von 1 – 10 kennenlernen, Mengen zerlegen, Schätzen, Gegenstände abzählen und Zählkompetenzen wie ab einer bestimmten Zahl weiterzählen, rückwärtszählen, im Zweierschritt zählen, u.s.w. Beim „Zahlenland“ vertiefen wir gelerntes immer wieder durch Arbeitsblätter.
6.4. Naturwissenschaftliche und technische Bildung
Landkinder erleben täglich die Natur ganz nah: Bei jedem Wetter spielen sie draußen, die Jahreszeiten bestimmen den Alltag. Kinder beobachten, sind wissbegierig und fragen: „Warum ist das Wetter so?“ oder „Wie wird die Raupe zum Schmetterling?“
Gleichzeitig ist unser Leben auch stark von Technik geprägt, die Kinder fasziniert: Wie funktionieren Maschinen? Kann ich selbst forschen und experimentieren?
Kinder erkunden mit allen Sinnen die Welt. Dabei wollen wir sie unterstützen. In ihrem natürlichen Umfeld dürfen Kinder selbst aktiv werden und physikalische Gesetzmäßigkeiten erproben. Dabei trauen sie sich immer mehr zu, eigene Ideen und Vorstellungen zu verwirklichen.
- Wir geben den Kindern möglichst täglich Gelegenheit zum Spiel im Garten oder in der freien Natur. Hier machen Kinder ganz selbstverständlich elementare Erfahrungen mit Sand, Wasser, Höhen und Tiefen, dem Gebrauch von Werkzeugen und dem Einsatz von Kraft.
- Experimente mit Materialien wie Zauber- oder Vogelsand, Rasierschaum, Knetmasse, oder Wasser. Wie verhalten sich diese? Welche Werkzeuge setze ich hier ein?
- Schüttübungen mit verschiedenen Materialien
- Gespräche und Bücher zum Thema „Natur und Umwelt“ (z. B. Wetter, Jahreszeiten, Tiere, u.s.w.)
- Projekte, z. B. „Schmetterlingsgarten“, „Kaulquappen und Kröten“, „Insekten“, „Igelbesuch“ „Wir machen Feuer“
- Ausflug zum Bauernhof
- Besuch der Obstpresse in Batzenhofen (Vorschulkinder)
6.5. Umweltbildung und –erziehung
Kinder erleben als Umwelt zunächst ihr Elternhaus, dann den Kindergarten, das Heimatdorf, und schließlich die weitere Umgebung. Sie bringen vielfältige Erfahrungen mit, wie bereits unter 6.4. beschrieben.
Je mehr Erfahrungen wir sammeln, desto mehr begreifen wir uns als Teil des „Großen Ganzen“: Wir sind verantwortlich für unsere nähere Umwelt und schließlich unsere Erde mit ihren Ressourcen. Ein wertschätzender Umgang mit ihnen ist für uns überlebenswichtig.
- Waldtage, Spaziergänge zum „Elfenhügel“
- Forschen, Experimentieren und Natur-Projekte (s. 6.4.)
- Erziehung zur Achtsamkeit: Wir gehen vorsichtig mit Insekten um, reißen keine Pflanzen aus, werfen keinen Müll in die Natur, u.s.w.
- Mülltrennung im Gruppenraum
- Wir sprechen darüber, warum wir mit Ressourcen (Wasser, Papierhandtücher, Elektrizität) sparsam umgehen und tun dies dann auch.
- Medieneinsatz zum Thema (Bücher, Filme….)
6.6. Informationstechnische Bildung, Medienbildung und –erziehung
Kinder beobachten ihre Eltern beim Umgang mit Medien und gehen selbst schon sehr früh und oft sehr zeitintensiv mit Medien um. Bücher, Fernsehen, Tablets, Smartphones und PCs sind in jedem Haushalt zu finden. Die Digitalisierung unserer Gesellschaft ist in den letzten Jahren in einem ungeahnten Ausmaß vorangeschritten, die Folgen davon sind noch nicht abzusehen.
Wir wollen Kinder zu einem bewussten Umgang mit Medien erziehen. Vor allem nutzen wir Medien, um pädagogische Inhalte, die in der Gruppe erarbeitet wurden, zu vertiefen.
- Unser wichtigstes und am häufigsten verwendetes Medium ist das Buch. Wir lesen vor, schauen uns gemeinsam Bilder an, sprechen darüber, erzählen die Geschichte nach. In jeder Gruppe gibt es eine Bilderbuchecke.
- Das „Kamishibai“ ist ein Tischtheater mit großen Bildkarten, die Geschichten erzählen oder Sachthemen verdeutlichen.
- CDs bringen Musik aus aller Welt und verschiedener Stilrichtungen in unseren Kindergarten.
- Beamer und Leinwand verwandeln den Turnsaal in ein „Kino“. Ausgewählte Kurzfilme vertiefen Sachthemen, die vorher in der Gruppe besprochen wurden.
6.7. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung
Kinder erleben ihr Umfeld und unsere Kultur mit allen Sinnen und haben das Bedürfnis, die Welt kennenzulernen und mitzugestalten. Sie lernen beim aktiven, kreativen Tun mit allen Sinnen und üben im Rollenspiel das soziale Miteinander. In der Familie und im Kindergarten machen Kinder erste Erfahrungen mit Theater und lernen sowohl die eigene als auch fremde Kulturen kennen.
Zeichnen, Malen, Schneiden und Kleben sind „Kulturtechniken“, die im Kindergarten gestärkt werden. Besonders wichtig bei allen kreativen Angeboten ist es uns, die imaginäre Vorstellungskraft der Kinder zu stärken, d. h. die Kinder überlegen selbst: „Wie kann ich etwas bildnerisch darstellen oder so zusammenkleben, dass es hält?“ Das kreative Tun ist hier wesentlich wichtiger als das endgültige Resultat.
- Malen und Zeichnen mit verschiedenen Farben und Materialien
- Einfache Bastelarbeiten, die von den Kindern möglichst selbständig ausgeführt werden können
- Vorschulkinder: Einfache Handarbeiten wie Weben, Knüpfen oder Strickliesel
- Verkleidungsspiele und freie Rollenspiele in der Puppenecke
- Zu Festen (Sommerfest, Muttertagsfeier o. ä.) üben wir kleinere Theatervorstellungen, Lieder und Tänze mit den Kindern ein.
- In den wöchentlichen Turnstunden tanzen wir immer wieder frei oder gelenkt zu Musik unterschiedlicher Stilrichtungen.
- Geschichten, Musik und kreative Angebote bringen uns andere Kulturen näher
- Einmal jährlich laden wir eine Theatergruppe in den Kindergarten ein
6.8. Musikalische Bildung und Erziehung
Musik und Rhythmus begleiten Kinder durchs ganze Leben. Bereits im Mutterleib hören Sie den rhythmischen Herzschlag der Mutter und Musik von Außerhalb. Schon kleine Kinder nehmen vielfältige Geräusche und Klänge des Alltags wahr und erkennen sie.
Musik setzt beim Menschen nachweislich Glückshormone frei – in diesem Sinn gibt es kein einziges unmusikalisches Kind!
Zudem stärkt gemeinsames Musizieren die Beziehungen innerhalb einer Gruppe: „Wir tun etwas zusammen, und erreichen gemeinsam ein Ziel: Unser Lied hört sich schön an!“
Wir wollen Freude am Singen, Tanzen und gemeinsamen Musizieren wecken. Die Kinder sollen die Vielfalt der Musik entdecken und altersgemäß aktiv sein dürfen.
- Experimentieren mit Geräuschen, Klängen und einfachen Instrumenten
- Stimmbildung: Wir experimentieren mit unserer Stimme: Welche Töne kann sie hervorbringen? (z. B. Tierlaute oder Wasserplätschern nachahmen)
- Akustische Signale strukturieren den Gruppenalltag (z. b. Triangelschlag, Aufräumlied)
- Lieder und Singspiele zu besonderen Festen und Feiern im Jahreskreis
- Rhythmusspiele und Klanggeschichten
- Hörbeispiele: Wir hören über eine CD Musik aus fernen Ländern oder klassische Musik.
- Tänze: Wir bewegen uns sowohl zu klassischer Musik als auch zu Hits aus der „Kinderdisco“ – beides hat seine Berechtigung und macht Spaß!
6.9. Bewegungserziehung und –förderung, Sport
Kinder die auf dem Land aufwachsen haben viele Möglichkeiten für Bewegung. Dies kommt der natürlichen Bewegungsfreude der Kinder entgegen. Gleichzeitig stellen Kinderärzte immer häufiger fest, dass grundlegende Bewegungsmuster von Kindern nicht ausgeführt werden können.
Wir geben den Kindern ausreichend Gelegenheit für Bewegung und bieten auch gezielte Förderung der Grundbewegungsmuster (Laufen, Krabbeln, Hüpfen, Klettern, Balancieren….) an. Körpergefühl und Körperbewusstsein werden dadurch ebenso gestärkt wie Konzentrationsfähigkeit und Selbststeuerung.
- Wenn möglich geben wir den Kindern täglich die Möglichkeit, sich draußen im Garten zu bewegen. Dieser bietet zahlreiche Möglichkeiten für alle Bewegungsformen.
- „Bewegungsbaustelle“: In den Wintermonaten bauen wir 1 x monatlich in der Turnhalle mehrere Großgeräte auf, an denen sich die Kinder frei bewegen dürfen. Dieses Angebot findet zusätzlich zu den wöchentlichen „Turntagen“ statt.
- „Turntag“: 1 x wöchentlich steht jeder Gruppe die Turnhalle für einen Vormittag zur Verfügung. Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt, wodurch immer maximal 13 Kinder mit einer Betreuungsperson zum Turnen gehen.
- Rhythmusspiele, Bewegungsspiele und Tänze werden immer wieder in den Gruppenalltag eingebaut.
6.10. Gesundheitsbildung
Die Ernährung und das körperliche Befinden der Kinder werden in erster Linie durch das Elternhaus beeinflusst. Kinder erlernen in der Familie bestimmte Essgewohnheiten und Rituale bei der Körperpflege. Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist ein Grundrecht jeden Kindes.
Wir stärken Kinder darin, gut für sich zu sorgen: Wie ernähre ich mich gesund? Wie kleide ich mich dem Wetter entsprechend, so dass ich mich wohlfühle? Welche Signale gibt mir mein Körper, und wie reagiere ich darauf? Kinder sollen nach und nach Verantwortung für sich übernehmen, sind aber gleichzeitig schutzbedürftig und brauchen unsere Hilfe.
Damit sich alle wohlfühlen, achten wir beim Essen auf ruhige Atmosphäre und eine gewisse Tischkultur. Rituale wie ein gemeinsames Tischgebet helfen uns dabei.
- Bei der gemeinsamen Brotzeit haben alle Zeit, in Ruhe zu essen. Wir bitten die Eltern, den Kindern keine Süßigkeiten mitzugeben und bieten zusätzlich Bio-Obst und Bio-Milch aus dem „Schulmilch-Programm“ an
- Den ganzen Tag über stehen den Kindern gesunde Getränke zur Verfügung: Apfelsaftschorle (naturtrüber Saft, stark mit Wasser verdünnt), Wasser und z. T. auch Tee.
- Sowohl bei der gemeinsamen Brotzeit wie auch beim Mittagessen waschen wir vor der Mahlzeit die Hände. Wir sprechen ein Tischgebet und bleiben an unserem Platz. Eine ruhige Unterhaltung mit den Tischnachbarn ist durchaus erwünscht!
- Beim gemeinsamen Mittagessen wird den Kindern vom Personal je nach Wunsch mehr oder weniger von allen Speisen auf den Teller gelegt. Schmeckt einem Kind ein bestimmtes Lebensmittel nicht, legen wir einen Teelöffel voll davon auf den Tellerrand mit der Aussage: „Vielleicht möchtest Du ja doch mal davon probieren.“ Meist siegt die Neugier und die Kinder probieren nach und nach alle Speisen – auch Gemüse und Salat. Möchte ein Kind jedoch nichts davon probieren, ist das in Ordnung. Das Essen darf auf dem Teller liegenbleiben. Jedes Kind entscheidet selbst, was und wie viel es isst.
- Ist ein Kind länger als bis 14 Uhr bei uns im Kindergarten angemeldet, nimmt es am Mittagessen teil. Wir folgen damit der Empfehlung des Amts für Gesundheit und Ernährung: So wird sichergestellt, dass das Kind nach mehreren Stunden Spielzeit eine warme Mahlzeit bekommt.
- Wenn wir nach draußen gehen, geben die Erwachsenen vor, ob die Kinder Jacken (Mütze, Matschhose, Schneeanzug…) anziehen sollen oder nicht. Wir achten darauf, dass die Kinder möglichst nicht schwitzen oder frieren. Wir lassen die Kinder hier möglichst viel mitentscheiden, sind uns aber gleichzeitig unserer Sorgfaltspflicht bewusst.
- In unserem „Schutzkonzept“ finden sich nähere Angaben zum Thema „Kinderschutz“
7. Tagesablauf
7.00 Uhr: Frühdienst in der Marienkäfergruppe
7.30 Uhr: Öffnung der Gruppenräume.
Die Kinder begeben sich nun mit dem Personal
ihrer Gruppe in den Gruppenraum, wo bis 8.45 nach und nach alle Kinder gebracht werden.
8.45 Uhr: Pädagogische Kernzeit mit Angeboten in Kleingruppen oder Vorschule.
Zu diesem Zeitpunkt sollten alle Kinder im Haus anwesend sein.
9.30 Uhr: Gemeinsame Brotzeit, anschließend Morgenkreis
Je nach Situation und Wetterlage Angebote, Freispiel, Gartenzeit
11.45 Uhr: Beginn der Abholzeit, Ende der pädagogischen Kernzeit
Mittagessen der 1. Gruppe
12.15 Uhr: Mittagsruhe der jüngsten Kinder
12.30 Uhr: Mittagessen der 2. Gruppe
15.00 Uhr: Spätdienst in der Hasengruppe
16.00 Uhr: Der Kindergarten wird geschlossen
8. Die pädagogischen Mitarbeiter/innen
8.1. Rolle der pädagogischen Mitarbeiter/innen
Jedes Teammitglied hat seine eigene Qualifikation und Rolle und jeder einzelne ist für uns unverzichtbar und gleich wertvoll. Wir sehen uns als Mannschaft, die nur gemeinsam das Schiff durch Regen und Sturm auf dem richtigen Kurs halten kann.
- Kindergartenleitung
Unsere Leitung möchte das Team stärken und motivieren. Dazu ist es wichtig, dass sie einen Überblick über den Gesamtablauf in allen Gruppen hat. Sie kennt die Stärken der Mitarbeiter/innen und setzt sie entsprechend ein. Die Kindergartenleitung erstellt in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter/innen die Dienstpläne so, dass alle ihren Aufgaben gut nachkommen können und sich gegenseitig aushelfen.
- Erzieher/in als Gruppenleitung
Die Gruppenleitung soll eine Art „Motor“ in der Gruppe sein, und mit Blick auf die Kinder und das Konzept der Einrichtung etwas „vorantreiben“. Sie plant die Portfolioarbeit, Beobachtungsbögen, Vorschulprogramm, Elterngespräche und pädagogische Angebote und führt diese durch. Sie arbeitet partnerschaftlich mit der Zweitkraft der Gruppe zusammen und bezieht diese bei der Planung und Durchführung der verschiedenen Aktionen mit ein.
- Kinderpfleger/in
Kinderpfleger/innen arbeiten eng mit der Gruppenleitung zusammen und haben einen guten Überblick über den Tagesablauf. Sie erledigen selbständig organisatorische Tätigkeiten, die im Gruppenalltag anfallen. In Absprache mit der Gruppenleitung können verschiedene pädagogische Aufgaben übernommen werden.
8.2. Zusammenarbeit im Team
- Gruppenbesprechung
1 x wöchentlich besprechen sich die Mitarbeiter/innen jeder Gruppe, planen kommende Aktionen und tauschen sich über Beobachtungen und pädagogische Belange innerhalb der Gruppe aus. Diese Besprechung findet außerhalb der Öffnungszeit statt, so dass auch Teilzeitkräfte daran teilnehmen können.
- Teamsitzung
1 x wöchentlich trifft sich das gesamte Team, plant und organisiert Aktionen, die das ganze Haus betreffen. In der Teamsitzung können auch Fallbeispiele vorgebracht und besprochen werden, zudem findet ein Austausch von Ideen für Angebote in den Gruppen statt.
Die Teamsitzung findet außerhalb der Öffnungszeiten statt.
- Planungstag
Zu Beginn des Kindergartenjahres treffen sich die Mitarbeiter/innen zu einem Planungstag. An diesem Tag bleibt der Kindergarten geschlossen. In der Jahresplanung werden gemeinsam mit der Trägerschaft des Kindergartens Termine für Feste, Aktionen und Schließzeiten festgelegt.
9. Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
9.1. Möglichkeiten der Mitwirkung
Wir betrachten die Eltern als Partner bei der Erziehung der Kinder. Gemeinsam möchten wir die Kompetenzen der Kinder stärken. Ohne ein vertrauensvolles Verhältnis ist das nicht möglich. Daher sind wir um einen stetigen wertschätzenden Austausch bemüht.
- Elterngespräche:
geben täglich Gelegenheit zu einem solchen Austausch.
b) Entwicklungsgespräche
geben einmal jährlich Gelegenheit zu einem intensiven Austausch über die
Entwicklung des Kindes. Grundlage hierfür sind unsere Beobachtungsbögen.
c) kurzfristige Elterngespräche
Wir bieten den Eltern jederzeit die Möglichkeit, mit der Gruppenleitung einen
Gesprächstermin zu vereinbaren. Hier können aktuelle Probleme und Anliegen
besprochen werden.
- Elternabende:
Im Juni laden wir alle Eltern ein, die ihr Kind für September neu im Kindergarten
angemeldet haben. Hier gibt es gezielte Informationen und die Eltern lernen das
Personal kennen.
b) Gruppenelternabende
Im Oktober lädt das Team jeder Gruppe die jeweiligen Eltern zu einem Gruppen-
elternabend ein. Hier gibt es Gelegenheit zum Austausch, sowie Informationen
zum Tagesablauf, pädagogischen Schwerpunkten und ggf. dem
Vorschulprogramm.
c) Referentenabend
Zusammen mit dem Elternbeirat lädt das Personal einmal jährlich einen Referenten
in den Kindergarten ein.
- Eltern-Kind-Aktionen
- Schriftliche Informationen
An der Pinnwand im Foyer finden sich Informationen, die alle im Haus betreffen.
9.2. Elternbeirat
Zu Beginn jeden Kindergartenjahres bildet sich aus dem Kreis der Eltern ein Elternbeirat.
Die Personenzahl dieses Gremiums ist in unserer Einrichtung nicht festgelegt, so dass jeder der möchte sich hier engagieren kann. Bei der ersten Sitzung des Elternbeirats wählt dieser aus seiner Mitte eine/n Vorsitzende/n und eine/n Stellvertreter/in.
Der Elternbeirat hat eine beratende Funktion und ist ein Bindeglied zwischen den Eltern und dem Personal. Unser Elternbeirat steht für ein gutes Miteinander und ist offen für Austausch von Lob, Anregungen und konstruktiver Kritik. Bei der Organisation von Festen und Feiern steht der Elternbeirat dem Personal unterstützend zur Seite.
10. Übergänge gestalten
10.1. Von Zuhause in den Kindergarten
- Anmeldetag im Januar und Kindergartenverträge
An einem Samstagvormittag im Januar laden wir zum Anmeldetag ein. Dieser Tag ist zugleich ein „Tag der offenen Tür“, an dem Familien sich einen ersten Eindruck von unserem Haus verschaffen können. Die Anmeldungen werden schriftlich entgegengenommen und Eltern erhalten erste Infos über Buchungszeiten, Beiträge, Mittagessen und das Konzept unseres Hauses.
Unsere Kindergartenordnung kann auf Papier ausgedruckt mitgenommen oder online auf der Homepage eingesehen werden.
Im März / April erhalten die Familien den Bescheid über die Platzvergaben und können Wünsche bezüglich Buchungszeit und Mittagessen äußern. Im Juni/Juli werden schließlich detaillierte Buchungsverträge mit rechtlichen Informationen an die Eltern verschickt.
- Elterninformationsabend im Juni
Jedes Jahr im Juni laden wir alle Eltern, die ihr Kind für September angemeldet haben zu einem ersten Elternabend ein: Wir stellen unser pädagogisches Konzept – insbesondere das der Eingewöhnung – vor, und die Eltern erhalten einen Überblick über den Tagesablauf in der Gruppe.
Dieser Abend soll den Eltern Gelegenheit geben, das Personal kennenzulernen, Fragen zu stellen und sich nochmals in Ruhe die Räumlichkeiten anzusehen.
Es ist uns ein Anliegen, dass Eltern schon im Vorfeld möglichst viel darüber wissen, was der Kindergarten den Familien bietet und was von den Eltern erwartet wird.
An diesem Abend erhalten alle noch ein Informationsblatt, auf dem die wichtigsten organisatorischen Dinge zusammengefasst sind (z. B. mitzubringende Dinge, Hausregeln)
- Schnupperbesuche
Vor dem ersten Kindergartentag bieten wir den Familien zwei Schnupperbesuche an. Hier sind die Kinder mit ihren Eltern in unserer Einrichtung eingeladen.
10.2. Eingewöhnung – die erste Zeit im Kindergarten
Die gelungene Eingewöhnung ist Voraussetzung für ein selbstbewusstes, glückliches und neugieriges Kind in unserer Einrichtung. Gegenseitiges Vertrauen ist eine wichtige Basis hierfür. Wir begleiten das Kind liebevoll und individuell schrittweise in seinem eigenen Tempo. Auch den Eltern stehen wir beratend und einfühlsam zur Seite. Die Eingewöhnungszeit endet, sobald die Kinder eine stabile Beziehung zum pädagogischen Personal hergestellt haben und sich auch von der Erzieherin / Kinderpfleger(in) in der Gruppe trösten lassen.
Ein Elternteil oder eine Bezugsperson begleitet ihr Kind in den ersten Tagen für jeweils ca. 2 Stunden. Manche Kinder trennen sich sehr schnell bereits am zweiten Tag für eine halbe Stunde bis Stunde. Sehr wichtig ist hier, dass diese erste Trennung für das Kind ein Erfolgserlebnis ist und ohne Tränen abläuft. Das Kind kann so erfahren: „Ich habe es geschafft – ich war ohne die Mama / den Papa im Kindergarten. Die Erzieherin hat auf mich aufgepasst und mir geholfen.“
Nach diesem Erlebnis kann das Kind jeden Tag ein bisschen länger im Kindergarten bleiben, bis wir die gewünschte Buchungszeit erreicht haben. Dies kann zwischen zwei und vier Wochen dauern. Bei den Trennungen orientiert sich das Team in dieser Phase individuell am Kind, den Eltern und deren beider Bedürfnisse.
Das Mittagessen und der Mittagschlaf finden erst statt, wenn das Kind sich sicher und wohl in der Gruppe fühlt. Während der gesamten Eingewöhnungszeit ist uns ein intensiver und gegenseitiger Informationsaustausch mit den Eltern wichtig.
10.3. Vom Kindergarten in die Schule
Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist sowohl bei Eltern als auch bei Kindern oft von Vorfreude, aber auch von Angst und Unsicherheit geprägt. Um diesen Prozess zu erleichtern bereiten wir die Kinder bestmöglichst auf die Schule und den Schulweg vor. Wir arbeiten hier mit der Schule und verschiedenen Organisationen zusammen (s. auch 6.), und bieten folgendes an:
- Vorschulprogramm in den einzelnen Gruppen
Von Oktober bis Juni gibt es (außer während der Schulferienzeit) mehrmals pro Woche für die Vorschulkinder „Zahlenland“ und „Sprachtraining“. Letzteres orientiert sich am Würzburger Trainingsprogramm. In dieser Zeit setzen sich die Kinder intensiv mit Zahlen, Mengen und Sprache auseinander.
- Vorkurs Deutsch
Für Vorschulkinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen und noch Nachholbedarf in
Wortschatz und Grammatik haben, oder für Kinder die aufgrund einer Sprachentwicklungs-verzögerung ähnliche Schwierigkeiten haben, gibt es anstatt des „Sprachtrainings“ (Würzburger Trainingsprogramm, s. o.) den Förderkurs „Vorkurs Deutsch“.
Ein Teil davon (120 Stunden) findet in der Pestalozzischule Gersthofen statt, ein anderer
Teil (ebenfalls 120 Stunden) wird gruppenübergreifend von einer Erzieherin im Kindergarten angeboten. Der Vorkurs erstreckt sich im Kindergarten über einen Zeitraum von 1,5 Jahren, in der Schule über einen Zeitraum von einem Jahr. Auch wenn das Kind keinen Platz im Vorkurs der Pestalozzischule bekommt oder die Eltern keine Möglichkeit haben, ihr Kind zum Vorkurs nach Gersthofen zu fahren, findet der Anteil des Vorkurses im Kindergarten trotzdem statt.
- Schnupperbesuch in der Pestalozzischule
Die Vorschulkinder fahren mit dem Bus in die Pestalozzischule Gersthofen und verbringen dort einen Vormittag in einer ersten Klasse.
- Verkehrserziehung mit Polizei und Verkehrswacht
Die Polizei übt mit den Vorschulkindern das Überqueren der Straße. Die Verkehrswacht bereitet die Kinder allgemein auf den Straßenverkehr vor.
- Kurse und Brandschutzübung für Vorschulkinder
Der Malteser-Hilfsdienst oder ein anderer Kursleiter sowie die örtliche Feuerwehr sorgen hier für ein gemeinsames Erlebnis der Vorschulkinder, das stark macht!
- Schultütenbasteln und Schulranzentag
… macht so richtig Lust auf Schule!
- Verabschiedung beim Sommerfest und Übernachtungsfest der Vorschulkinder:
In den letzten Wochen proben die Vorschulkinder eine kleine Aufführung fürs Sommerfest ein und übernachten mit zwei Personen des Personals im Kindergarten.
In Entwicklungsgesprächen (Januar- März) tauschen wir uns mit den Eltern der Vorschulkinder intensiv über das Thema „Schulreife“ aus. In diese Zeit fällt auch die Untersuchung der Kinder durch das Gesundheitsamt. Gemeinsam versuchen wir dann nochmals eventuellen Problemen frühzeitig zu begegnen und beraten zum Thema vorzeitige Einschulung oder Rückstellung.
Wir pflegen auch den Kontakt zu ehemaligen Kindergartenkindern, die die Grundschule besuchen. Erstkläßler dürfen – nach Absprache mit den Eltern – in den Ferien für einen Vormittag ihre ehemalige Kindergartengruppe besuchen. Wir bieten diese Besuchs-Vormittage für jeweils ein Schulkind pro Gruppe an.
11. Sauberkeitsentwicklung und Pflege
In unserer Einrichtung hat die Sauberkeitsentwicklung einen großen Stellenwert. Gerade die neuen, noch recht jungen Kinder lernen in diesem Alter ihre Bedürfnisse kennen und richtig deuten.
Wir unterstützen die Kinder auf dem Weg von der Windel zum „sauber werden“ sensibel und individuell. Dabei ist uns die Absprache und Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig.
Wir begleiten die Kinder zur Toilette, geben Hilfestellung und wechseln selbstverständlich die Kleidung, falls es einmal „danebengeht“. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Zeitpunkt, ab dem die Entwicklung zum Leben ohne Windel beginnen kann.
Wir achten sehr darauf, dass die persönliche Intimsphäre der Kinder gewahrt bleibt.
Auch das Lernen einer guten Handhygiene gehört in diesem Prozess dazu. Wir leiten die Kinder dazu an, dass sie diese Tätigkeit nach einiger Zeit möglichst selbstständig durchführen können.
Wir benutzen zum Wickeln ausschließlich die eigenen, mitgebrachten Pflegeprodukte, Windeln und Wickelunterlagen des Kindes.
12. Beobachtung und Dokumentation
Eine wesentliche Grundlage unseres pädagogischen Handelns
ist die Beobachtung von Lern- und Entwicklungsfortschritten.
Dadurch können Fähigkeiten und Neigungen des einzelnen Kindes
erkannt und entsprechende Lernziele formuliert werden.
Unsere Aufzeichnungen dienen als Basis für die pädagogische
Zusammenarbeit mit den Eltern und der Kooperation mit Fachdiensten
und Schulen.
In regelmäßigen Abständen fertigen wir für jedes der Kinder Bögen folgender Beobachtungssysteme an:
- Perik: Die sozialen Kompetenzen des Kindes werden im Kindergartenalltag beobachtet und schriftlich festgehalten.
- Seldak: Sprachliche Kompetenzen des Kindes werden in einer Testsituation 1:1 oder in einer Kleingruppe festgestellt.
- Sismik: Bei Kindern, die Deutsch als Zweitsprache erlernen, kommt anstatt „Seldak“ der Bogen „Sismik“ zum Einsatz.
Portfolio
Für jedes Kind in unserem Haus gibt es zudem einen „Portfolio-Ordner“. Hier sammeln wir Zeichnungen des Kindes, Fotos von besonderen Unternehmungen, Geburtstagsbilder und persönliche Anekdoten. Auch Eltern dürfen sich mit bestimmten Seiten beteiligen.
Während der Kindergartenzeit entsteht so ein buntes, individuelles Erinnerungsalbum. Die kreative Entwicklung der Kinder wird durch die selbstgemachten Werke sichtbar.
Wochenrückblick
Am Ende jeden Kindergartentages dokumentiert die Gruppenleitung mit einigen knappen Sätzen, welche Aktionen am entsprechenden Tag in der Gruppe stattgefunden haben, was im Morgenkreis gespielt wurde oder in der „Vorschule“ gemacht wurde.
Dieser Wochenrückblick ist im Garderobenbereich der jeweiligen Gruppe für die Eltern einsehbar.
Foto-Collagen
Foto-Collagen in den Garderoben und im Foyer dokumentieren besondere Aktionen im Kindergarten, um den Eltern Einblick in unsere Arbeit zu geben.
13. Qualitätssicherung
13.1. Verbesserung, Weiterentwicklung und Ausblick
In unserer Einrichtung wird der Qualitätsstandard durch
folgende Konzepte gewährleistet:
- Pädagogisches Konzept
- Hygieneplan
- Schutzkonzept
- Konzept zur Gefährdungsbeurteilung
Mitarbeiter/innen besprochen und überarbeitet.
13.2. Fort- und Weiterbildungen
Unserem Personal stehen jährlich 5 Fortbildungstage zur Verfügung, um sich fachlich weiter zu qualifizieren.
Drei Fortbildungstage außer Haus wählt sich jede/r Mitarbeiter/in selbst.
Zwei Fortbildungstage finden im Haus statt. Hier werden Referenten eingeladen, die das gesamte Team fortbilden.
13.3. Elternbefragung
Jedes Frühjahr führen wir eine schriftliche Elternbefragung durch. Die Ergebnisse werden im Team besprochen und ausgewertet und anschließend den Eltern durch Aushang im Foyer zugänglich gemacht.
Bei Elterngesprächen und dem täglichen Austausch zwischen Eltern und Mitarbeitern gibt es fortwährend die Möglichkeit, Anregungen, Kritik und Fragen zu äußern.
14. Öffentlichkeitsarbeit
Auf unserer Homepage „batzenhofen-kindergarten.weebly.com“
stellen wir unsere Einrichtung vor und sind virtuell präsent.
Zweimal jährlich gibt es im Pfarrbrief einen kleinen Bericht vom Kindergarten zu lesen.
Am Sommerfest und beim Martinsumzug präsentieren wir uns mit verschiedenen Darbietungen der Öffentlichkeit.
15. Impressum
Team des Kindergartens St. Martin, September 2021
Quellennachweis:
Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Grundschule